Wintersport bei sommerlichen Temperaturen

Bereits zum zweiten Mal fand der gemeinsame Trainingslehrgang der Skispringer, Nordischen Kombinierer und Langläufer des Skiteam Schonach-Rohrhardsberg statt. Durch viele gemeinsame Trainingseinheiten wurde nicht nur die Technik, die Ausdauer und die koordinativen Fähigkeiten geschult, sondern es entstanden auch neue Freundschaften.

Der zweitägige Traningslehrgang startete bereits am Samstagmorgen um neun Uhr im Loipenhaus im Wittenbach. Rasch wurden die Matratze aufgeblasen, Feldbetten aufgebaut und der eigene Schlafplatz von den 18 Sportlern gemütlich eingerichtet. Gemeinsam mit ihren sieben Trainern stand auch schon kurz danach die erste Trainingseinheit auf dem Programm: Koordination. Spielerisch wurden die koordinativen Fähigkeiten verbessert und ebenso spielerisch die Namen der Kinder erlernt. Denn normalerweise trainieren Skispringer und Langläufer meist in getrennten Lagern. Durch die intensive Trainingseinheiten knurrten auch schon bald die Mägen, die mittags mit Schnitzel und Kartoffelsalat wieder gestillt wurden. Um auch Verantwortung zu übernehmen, teilten die Trainer ihre Schützlinge in verschiedene Schichten des Küchendienstes ein. So wurden Teller, Besteck und Becher eingesammelt, abgewaschen und wieder ausgeteilt. „Das ist eigentlich gar nicht so schlimm“, stellten einige fest.

Die Lager trennten sich zur zweiten Trainingseinheit in ihre Stammdisziplinen auf. Die Langläufer trainierten an der Skirollerstrecke in Schönwald und die Skispringer und Kombinierer absolvierten einige Sprünge auf den Schülerschanzen bei hervorragendem Wetter. Danach trafen sich alle wieder an der Schanze und fuhren mit sogenannten „Miniski“ den Auslaufhang der Jugendschanzen hinunter. Nach kurzem Herantasten an das Wintersportgerät bei sommerlichen Temperaturen, schaffte es auch der ein oder andere die Fahrt vom obersten Punkt des Hanges bis hinunter zu meistern. Dies löste tobenden Applaus in der Gruppe aus und spornte die anderen an, dies auch auszuprobieren.

Zwischen der zweiten Trainingseinheit und dem Abendessen war noch etwas Zeit. „Statt, dass sie sich einfach mal ausruhen, gab es für die Sportler kein Halten mehr. Sie tobten sich im Wald aus“, resümierten die Trainer des Skiteams lachend.

Nach einer kurzen Beweglichkeitseinheit nach dem Essen, ging es auch schon zur Nachtwanderung im Wittenbachtal bei Nacht. Dem ein oder anderen machte der dunkle Wald doch sehr zu schaffen, doch durch die Gruppendynamik kam jeder wieder mit einem lachendem und einem müden Auge wieder zurück ans Loipenhaus.

Noch vor dem Weckerklingeln waren alle Sportler am nächsten Tag wieder auf den Beinen. Nach Frühsport und Frühstück läutete die erste Trainingseinheit ein. Skispringer trainierten an der Schanze, die Langläufer und Kombinierer skateten an der Rollerstrecke. Die Beine wurden immer müder, doch das hielt sie nicht davon ab, auch beim Inlinerparcours an der Schanze alles zu geben. Als krönender Abschluss galt es, wie schon im letzten Jahr, den Auslauf der Adlerschanze in Schönwald zu erklimmen. Das Training scheint Früchte zu zeigen: nach 1:40 Minuten war der erste Sportler schon im Ziel. „Und weil es so schön war, machen wir das jetzt nochmal“, so die Trainer. Nach vorerst erschütterten Mienen schafften es aber alle wieder, den Hang ein zweites Mal zu bezwingen. Manche verbesserten sogar ihre Zeit aus dem ersten Lauf. Zum Abschluss krönten die Trainer die Besten der Altersklasse U10 und Ü10. Alle erhielten eine Medaille und ein kleines Präsent. Die Sportler hatten für nächstes Jahr nur einen Verbesserungsvorschlag: kältere Temperaturen. Sie sind ja schließlich Wintersportler.